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Elbtour 2010
10 Jahre nach der ersten Elbtour gab es eine weitere Tournee mit 18 Konzerten in 17 Städten entlang der Elbe. Ein Tagebuch finden Sie unten.
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14. Mai 2010 – Litoměřice
Gut gelaunt im Dauerregen
Elbtour-Auftakt in Litoměřice
Eine fröhliche Chorgemeinschaft aus zwei deutschen und zwei tschechischen Chören trotzte beim Auftakt der Elbtour 2010 einem nicht enden wollenden Dauerregen. Unmittelbar an der Elbe, im Wetterschutz einer mächtigen alten Straßenbrücke, wurde schon bei den Proben spürbar, mit welcher Freude die Elbkinder ihr Konzert erleben wollten. Dass dies auch mit wenig Publikum bestens rüberkam, macht uns optimistisch für die nächsten Konzerte im Schlosshof von Mělník und an der Elbschleuse in Poděbrady. Die Reise geht weiter …
Frühstücksbericht aus Podebrady
Geschafft! Nach dem Aufstieg zur Elbquelle mit einem Tag im märchenhaften, wild-romantischen Riesengebirge und zwei gemütlichen Abenden in der gastfreundlichen Villa Hubertus begann unsere Elbtour 2010 mit einem Tag im Dauerregen von Litoměřice. Mit der Elbe im Blick trotzten alle Mitwirkenden dem Wetter und rückten umso enger auf der trockenen Bühne zusammen. Das Kennenlernen der Chöre aus Dannenberg und Hetlingen mit den Kindern aus Litomerice und Zahlovice ging nahtlos über in ein sich gegenseitige Ermuntern und Anfeuern. Unsere neue Freundin Magdalena Reifova trug dazu mit vollem Herzen bei. Die Zusammenarbeit mit dem kooperativen Service-Team der Stadt war eine der erfreulichen Überraschungen des Tages. Wir haben hier einen motivierten neuen Partner für weitere Elbkinderkonzerte und -begegnungen gefunden.
Die Dame im orangenen Regenmantel ist Magdalena Reifova, mit der ich das Lied “Europa Kinderland” im ZDF gesungen habe. Sie trägt als neue Freundin des Elbkinderlandes mit ihren, in Tschechien bei allen Kindern beliebten Liedern, sehr zum Gelingen des Programms bei.
Der Chor in den gelben Hemden ist Hlásek aus Litomérice. Die Mädchen in blau sind von den Elbkindern Hetlingen.
15. Mai 2010 – Mělník
Ein Bühnenabbau im Regen ist nicht gerade die Lieblingsarbeit unseres Technik-Teams, aber der nächste Morgen in
Mělník entschädigte uns alle mit dem beeindruckenden Panorama vom Schlossberg hinab in die Moldau-Elbe-Ebene – bei trockenem Wetter und sogar ein wenig Sonnenschein. Im Schlosshof galt es zunächst, die gleichzeitigen Vorbereitungen für ein Weinfest, eine Hochzeit und unser Konzert mit einander abzustimmen. Ein emsiges Treiben von einigen Dutzend Aktiven zog sich durch den ganzen Morgen. Die in den Schlosshof einziehenden Kinder gaben uns schließlich den notwendigen Adrenalin-Stoß für das zweite Konzert der Tour. Dieses Mal mit zwei Folkloregruppen, die einen traditionellen und doch sehr erfrischenden Schwung in das Miteinander auf der Bühne brachten. Bis hin zum spontanen gemeinsamen Tanzen in der Pause versprach schon die erste Hälfte des Konzertes einen gelungenen Verlauf. Das Miteinander der Gäste des Weinfestes (viele aus Deutschland angereist) und unseres Familienpublikums geriet zu unserer Überraschung bestens. Schlossherr Jiři Lobkovicz begrüßte und verabschiedete die Elbkinder und ihr bunt gemischtes Publikum und erwies sich zu dritten Mal als unser Freund und Förderer. Schloss Mělník war und bleibt in jeder Hinsicht ein Höhepunkt des Elbkinderlandes.
Fotos Mělník: Jiři Čermák
16. Mai 2010 – Poděbrady
Noch durchgekühlt vom Wind auf dem Schlossberg von Mělník erreichten wir am späten Abend
Poděbrady – ein vertrauter Ort seit dem letzten Konzert im Kurpark vor zwei Jahren. Der vorgesehene Spielort an der Elbschleuse erwies sich angesichts des Wetterberichtes bei angekündigten 7 Grad mit Wind und Regenschauern als nicht empfehlenswert. Die Freunde vom Chor Kvítek und der Kulturabteilung der Stadt hatten bereits eine Alternative in der Konzerthalle Symfonie vorbeitet. Dort erlebten wir schon nachts und am frühen Morgen eine Hilfsbereitschaft und ein spontanes Organisationstalent, das unser Team bis in die Proben zum Konzert hinein beflügelte. Was sich dann in der Halle abspielte übertraf alle Erwartungen: Ein prall gefülltes Haus, vor der Tür ein von der örtlichen Schule erdachtes Elbkinderlandspiel, in allen Räumen ein fröhliches, entspanntes Miteinder der Helfer und unser fünf Gruppen aus Hamburg, Hetlingen, Přelouc, Pardubice und natürlich aus Poděbrady. Kraftvoller Chorklang, zauberhafte Folkloretänze aus Hamburg-Finkenwerder und Pardubice – immer eine kleine Geschichte erzählend – dazu eine Magdalena Reifova in Höchstform machten unser Konzert zum absoluten Höhepunkt der bisherigen Tournee. In Poděbrady haben wir eine Hochburg des Elbkinderlandes aufbauen können und kommen bestimmt gern zurück, am liebsten direkt ins gastfreundliche Schlosshotel oberhalb der Elbschleuse.
Ein großes Dankeschön an Daniela Červenclova, unsere unermüdliche “Botschafterin” der Elbkinderlandes und ihre vielen örtlichen Helfer. Nun geht es Richtung Heimat. Wir freuen uns sehr auf den Gegenbesuch der tschechischen Chöre und Tanzgruppen in Deutschland. Die Elbour 2010 geht weiter – am 4. Juni in Hetlingen diekt am Elbdeich in der schönen Haseldorfer Marsch.
Fotos Poděbrady: Andreas Krüger
4. Juni 2010 – Sonnenstart am Elbdeich in Hetlingen
1150 Kinder und Jugendliche fieberten dem Start des deutschen Abschnittes unser „Elbtour 2010“ in Hetlingen entgegen. „Kvítek“ unsere singenden Freunde aus Poděbrady übernachtete bei den Elbkindern Hetlingen, Jarošáček, die tanzenden Freunde aus Mělník, bei den Elbkindern in Brunsbüttel. Wir alle wurden von strahlendem Sonnenschein und erfrischendem Nordwestwind an der Hetlinger Schanze begrüßt. Alle Vereine des Ortes beteiligten sich ehrenamtlich an der Durchführung des Konzertes, so mangelte es rund um die Aktiven und unser Publikum an nichts. Eine umwerfende Gastfreundlichkeit!.
Mehr als 1.000 Besucher erlebten ein Konzert mit vielen Farben und Facetten des Elbkinderlandes. Zu den guten alten norddeutschen Volkliedern, natürlich op platt, schwangen die Kinder der Bürgerschule Glückstadt das Bein, wie die Altvorderen, und sagenen genauso rockig und selbstbewusst „Wir sind Kindern, der Stoff auf dem die Zukunft ist“. Die Palette der Hetlinger Elbkindner reichte vom erfrischenden „Auf los geht’s los“ bis zu mitreißendem mehrstimmigen Popgesang. Gemeinsam waren wir uns einig „Du brauchst ein Lied“. Genauso einig waren sich nach einem beeindruckenden tschechischen Liederblumenstrauß „Kvítek“ und die Kinder aus Glückstadt mit dem tschechischen Schipperlied „Koraby“.
Das große bunte Miteinander wurde schwungvoll aufgemischt und in tradtionellen Trachten umrahmt von der Tanzgruppe Jarošáček aus Melník. Die vielen Hits und Ohrwürmer des Tages fanden in “Children Of Europe” ihren Höhepunkt. Der Elbdeich am Hetlinger Hafen hat eine großartige Konzerpremiere erlebt – eine Traumkulisse für das Publikum, mit vorbeiziehenden Ozeanriesen und Segelbooten. Wir tragen kostbare Momente der Begegnung weiter, zunächst nach Brunsbüttel.
Der Herr groß im Bild ist Michael Gundlach, der Rolf auch bei der Elbtour begleitet.
5. Juni 2010 – Elbkinder vor schmucken Seglern (und dicken Pötten) in Brunsbüttel
Unser Elbtour-Spielort in Brunsbüttel verzauberte schon beim Bühnenaufbau mit einem Blick auf die westliche Schleuse des Nord-Ostsee-Kanals. Vom schneeweißen Kreuzfahrtschiff bis zum bulligen Container-Verteiler zog so ziemlich alles zum Greifen nah an uns vorbei, was die Seefahrt zu bieten hat. Mit schmucken Seglern und emsigen Kanalfähren direkt hinter der Bühne bot sich während des ganzen Konzertes bei bestem Wetter eine grandiose, maritime Kulisse.
Im Konzert sangen und tanzten unsere tschechischen Freunde Kvítek und Jarošáček für ein Drei-Generationen-Publikum. Durch die Begrüßungspartys, gemeinsame Ausflüge und Übernachtungen mit ihren deutschen Gastgebern in Hetlingen und Brunsbüttel noch vertrauter geworden, entwickelte sich auch hinter der Bühne ein buntes Miteinander der Kinder und Jugendlichen. Die Elbkinder der Boy-Lornsen-Schule in Brunsbüttel sangen – außer ihren liebsten „Rolf-Liedern“ – gemeinsam mit mir die Brunsbüttel-Hymne „Wo de Wind von See her weiht“ für den betagten Elblotsen und Komponisten des Liedes, Willi Lüdert. Er nahm die Ovationen seines Brunsbütteler Publikums sichtlich berührt entgegen. Die Hetlinger Elbkinder entfalteten ihre ganze Gesangspower u.a. mit “We’re All In This Together” aus dem High-School Musical. Dem Elbtour-Team winkte zum Tagesabschluss ein leckeres Fischgericht auf der Torhaus-Terrasse direkt neben der Bühne und dann eine späte Fährfahrt quer über die Elbe von Glückstadt nach Wischhafen – mit Sonnenuntergang und Kreuzfahrtromantik – wie es sich eine so hart arbeitende Mannschaft wahrlich verdient hat.
Fotos Brunsbüttel: Jahnke (l.) und Passmann
6. Juni 2010 – Elbe Küstenpark bei Balje: Wie gut, dass es die Sonne gibt!
„Das Oste-Sperrwerk schließt um 18.00 Uhr!“ Wo man solche Hinweise bekommt, und die Hebebrücke fleißig in Bewegung sieht, ist man an einem sehr speziellen Platz, dem „Elbe-Küstenpark“ bei
Balje an der Ostemündung, Unsere Gastgeber vom „Natureum“ bringen den Besuchern jeden Alters die reiche Elbflora und -fauna abwechslungsreich und anschaulich näher. Ein ganztägiger Ausflug lohnt sich also, das nahmen auch viele unserer Konzertbesucher wahr. Ein wenig von dem Sonnenschein bei 29° im Küstenpark hätten wir gern bei den tschechischen Konzerten gehabt. Zum Glück frischte der Wind gerade rechtzeitig zum Konzertbeginn ein wenig auf. Noch bei der Probe suchten unsere Gäste von Jarošáček Schutz vor der stechenden Sonne unter Tüchern und T-Shirts.
Die neuen Elbkinderlandfreunde vom „Kehdinger Kinderchor“ besangen ihren 100-jährigen alten Leuchtturm, der in Sichtweite hinter unserer Bühne stand. Sehr verlockend erklang der „Badetag am Elbestrand“, ein Lied das mancher gern wörtlich genommen hat, zumindest mit einem erfrischenden Fußbad. Gute Freunde, bereits seit der „Elbtour 2000“, kamen aus Buxtehude, die „Stieglitze“. Aus der kleinen, 12-köpfigen Gruppe von damals, ist ein großer Chor mit über 100 Kindern geworden. Auf unserer Bühne fanden 40 von ihnen Platz und brachten einen mitreißenden, modernen Chorsound zum Klingen. „Alles strömt“ sangen wir gemeinsam und spürten, ebenso wie das zahlreiche Eltern-Kind-Publikum, den uns alle verbindenden Fluss. Gut 120 Kilometer elbabwärts kamen unsere Freunde von der Elbtal-Grundschule und überraschten vor allem durch eine witzige, musikalische Zeitreise mit einem Lied ihres Bleckeder Komponisten Friedrich Willhem Kücken. Hinter der Bühne ein deutsch-tschechisches Singen und Spielen im Schatten und bei bester Laune, so stellen wir uns lebendige Begegnung vor.
Geradezu ein Hammer war es, den „Fanblock“ der Glückstäder Kinder und Eltern im Konzert zu erleben.
Da kam fast schon WM-Stimmung auf. Zu so viel Freude gehört dann aber unweigerlich auch der kleine Abschiedsschmerz. Die Freunde aus Mělník fuhren in ihrem Bus in die Nacht nach Hause, Kvítek aus Poděbrady gönnten sich noch eine rauschende Abschiedsparty bei ihren Gastgebern von der Bürgerschule in Glückstadt. Es war mir eine Freude, auch das noch mitzuerleben und in der Übernachtungsturnhalle ein kleines Abendlied zu singen: „Dein kleines Leben“.
Das Elbtour-Team gönnt sich eine kleine Verschnaufpause und freut sich auf die Konzerte in Hitzacker und Hamburg.
12. Juni 2010 – Danke Petrus!
Die meteorologischen Vorzeichen für das Konzert in
Hitzacker waren noch am Vortag zum Stirnrunzeln: Die geplante Spielstätte auf der Schweineweide hatte sich die Elbe durch Hochwasser zu eigenen gemacht, der Wind blies kalt mit Schauern aus dunklen Wolken. Viele fleißige Hände machten über Nacht aus der höher gelegenen Wiese am Hitzacker-See, mit Blick auf den sich ausbreitenden Fluss, einen würdigen Ersatzspielort. Gleich daneben das bei allen Kindern beliebte Elbkinderlandspiel.
Mit dem Einzug der Gruppen aus Dannenberg, Bleckede, Blankenese und Pardubice zeigte sich das Wetter immer noch elbefrisch, aber stabil, und die Zipfelmützenkinder aus den Kindergärten in Hitzacker und Hamburg-Blankenese konnten Ihr Publikum fröhlich mit dem „Lied der kleinen Elbspatzen“ begrüßen. Das abwechslungsreiche Programm erhielt einen unerwarteten Höhepunkt mit dem Eintreffen eines Elbeschwimmers, der die 63 Kilometer von Wittenberge zum Elbe-Kirchentag geschwommen war – eins mit dem sauberen Fluss, um am Elbe-Kirchentag auf den großen Schatz aufmerksam zu machen, den wir mit der Elbe haben. Ihren zweiten Auftritt bei der Elbtour 2010 genossen die Kinder der Grundschule Elbtalaue, ihren dritten bereits die „Regenbogenkids“ aus Dannenberg. Beide Gruppen glänzten mit einem „Heimspiel“. Aufgeregt standen die Kleinsten der Singschule Blankenese auf der Bühne und besangen nicht nur „Die Jahresuhr“ sondern auch ihren Hamburger Stadtteil mit dem weltberühmten Treppenviertel.
Nach einem ausgedehnten Begrüßungstag in Hamburg, mit Hafenrundfahrt, Mini-Wunderland und Alsterbummel, zeigten uns die 29 Kinder von “Radost” aus Pardubice in Hitzacker ihre bezaubernden “Tänze aus dem böhmischen Märchenbuch”. Bestens versorgt von ehrenamtlichen Helfern, wurden viele Kinder miteinander vertraut – lebendige Begegnung nicht nur auf der Bühne. Das alles mit ein paar Tröpfchen „Taufwasser“ von oben. Danke Petrus, danke der Kirchengemeinde Hitzacker!
Fotos Hitzacker: Anke Krusche
13. Juni 2010 – Steife Brise aus West in Finkenwerder
Wie ein aufgeblasener Spinnaker stand unsere Bühne am Finkenwerder Elbufer, als wollte sie Richtung Elbquelle abheben. Skipper auf vorbeiziehenden Großseglern mögen bei gut 6 Windstärken gerätselt haben, was wir da an Land vorhaben. Aber der Segelwetterbericht war verlässlich: „Gegen Nachmittag abnehmender Wind bei auflockernder Bewölkung“. Bestes Elbtour-Wetter, vorausgesetzt man hat die die richtige Kleidung für die Proben ausgewählt. Richtig entschieden hatten sich die Alsterfrösche, die
JUNGS, Radost und ihre Gastgeber, die Lütt Finkwarder Speeldeel, alle in windfesten Jacken. Das erste Konzert war mehr als gut besucht von einem bunt gemischten Familienpublikum, das zweite von zahlreichen Familien mit Omas und Opas, die offenbar nicht schon am Nachmittag dem WM-Fieber verfallen waren. Den ganzen Tag über hatte das ehrenamtlich betreute Elbkinderlandspiel großen Zuspruch.
Schon bei der ersten Elbtour im August 2000 waren sie dabei: Die Alsterfrösche mit ihrem Frosch Fridolin. Sie besangen poppig ihre „Stadt mit der Nase im Wind“ und rissen das Publikum mit einem rasanten 5-Minuten-Rolf-Lieder-Potpourri zu Begeisterungsstümen hin. Ihren ersten großen Auftritt hatten die JUNGS mit ihrem groovenden „Boss“ Jens Pape am Klavier. Da wurde gesungen und gerappt, mit Taschentüchern gewunken und zum „Matrosensong“ am Schiffsruder gedreht. Ein gelungener Auftakt für weitere Auftritte im Elbkinderland, zunächst am 14.8.2010 in Dresden. Die tschechischen Freunde der Lütt Speeldeel lernten mit dem „Hamborg-Alphabet“, das Buchstabieren in deutscher Sprache, hörten in der „Piraten-Story“ die beliebtesten internationalen Seemannslieder kennen und staunten über die zum Greifen nah an ihnen vorbeiziehenden Container-Riesen. Ein gemeinsamer Tanz beider Folkloregruppen wurde zu einem Höhepunkt des Tages, der aber auch den unvermeidlichen Abschied von einander mit sich brachte.
Voll betankt mit Erinnerungen fuhren unsere Freunde aus Pardubice mit dem Bus in die Nacht nach Hause. Sie hinterlassen frische Spuren einer neuen Freundschaft im Elbkinderland. Die ganze Finkwarder Speeldeel hat sich mit diesem Konzert erneut als ein starkes Team erwiesen, auf das man fest bauen kann, auch am weichen Elbestrand. Danke!
Fotos Finkenwerder: M. Staub
13. August 2010 – Meißen
Skeptische Blicke auf die Wetterkarte wichen bald einem erleichterten Lächeln. Der dritte Abschnitt unserer Elbtour begann ohne Blitz- und Donnerbegleitung auf der Albrechtsburg in Meißen, wo in diesem Jahr das 300-jährige Jubiläum der Porzellan-Manufaktur gefeiert wird. Der beeindruckend restaurierte Burghof füllte sich vollständig mit vielen erwartungsvollen Besuchern aus Sachsen und von weiter her. Weit angereist waren auch unsere tschechischen Freunde vom Chor Hlásek aus Litoměřice (Leitmeritz). Gleich von nebenan kamen neue Elbkinderlandfreunde, die „Domkurrende“ Meißen. Auch nur einen Fußweg hatte unser Elbkinderlandfreund Gerhard Schöne, der sein Publikum vom ersten Ton an zum Schmunzeln und Mitmachen brachte. Gerhard war schon bei der ersten Elbtour vor 10 Jahren in Dresden dabei und wurde nun vom Vorsitzenden des Vereins Elbkinderland, Günter Jacobsen, herzlich zur Ehrenmitgliedschaft eingeladen, die er dankend annahm. Ein Wiedersehen gab es auch mit den Magdeburger Elbkindern, die sich auf ein ganzes Wochenende an der sächsischen Elbe freuen durften. Alle Elbkinder konnten die verwunschenen Kellergewölbe der Burg erforschen und den Blick hinab ins Elbtal bestaunen. Als das Finale des Konzertes von vielen tanzenden Regenschirmen begleitet wurde, gab es keinen Zweifel bei den Mitwirkenden und Zuschauern: Meißen ist immer eine Reise wert und unser Konzert hat sowohl die Städtepartnerschaft Meißen-Litoměřice, wie auch dem Miteinander der Elbkinder frischen Schwung belebt.
14. August 2010 – Dresden
Das „Elbflorenz“, ist auch für das Elbkinderland historischer Boden, denn hier feierten wir vor genau 10 Jahren das Finale der ersten „Elbtour gegen den Strom“ und der Name „Elbkinderland“ wurde hier zum ersten Mal ausgesprochen. Wieder durften wir ein großes Publikum am Königsufer begrüßen. Da wo durch den Sommer hindurch die Filmnächte locken, genossen viele hundert Familien bei auflockerndem Himmel den Blick auf die Dresdner Altstadt und begrüßen mit herzlichem Applaus die
JUNGS aus Hamburg, Hlásek aus Litoměřice den Kinder- und Jugendchor der Kirchengemeinde Mühlberg und – für ein Heimspiel – die Dresdener Elbkinder und die Dölzschener Spatzen. Für die
JUNGS war es die erste große Reise nach der Chor-Gründung vor zwei Jahren, sie überraschten auch in Dresden mit ihrer erfrischenden musikalischen Hamburger Brise. Beeindruckende Mehrstimmigkeiten und eine ansteckende Fröhlichkeit gehören zu den besonderen Qualitäten von Hlásek. Bei einem 30-minütigen Stromausfall in der Probe zeigte sich ihre Stärke durch das spontane Anstimmen von Mitmachliedern, die schnell mit weiteren Ideen von den von den deutschen Elbkindern beantwortet wurden. Alle Chöre begeisterten unser Kinder-, Eltern- und Großelternpublikum, das bei vielen vertrauten Liedern aus voller Kehle mitsang. von den deutschen Elbkindern. Die Kinder aus Mühlberg werden uns nun am kommenden Wochenende auch bei sich zu Hause (dann als Gastgeber von „Kvítek“) besinnlich und lebensfroh einstimmen. Nach dem Konzert ging es in einer langen Kinderkarawane ans Ufer gegenüber, zum Anleger der Weißen Flotte. Der 80-jährige Schaufelraddampfer Leipzig fuhr eine immer wieder singende Gemeinschaft an den Dresdner Elbschlössern vorbei bis zum „Blauen Wunder“ und zurück. Kann ein Elbkinderkonzert schöner ausklingen?
15. August 2010 – Torgau
Schloss Hartenfels sollte es sein, vor zehn Jahren spielten wir hier am Schlossberg im Rosengarten, nun freuten wir uns auf den Innenhof unterm dem berühmten Wendelstein. Wieder skeptische Blicke auf die Wetterkarten mit drohenden Gewitterfronten, dann die Entscheidung: Wir brauchen ein festes Dach über dem Kopf. Dieses fanden wir und fast tausend Besucher von nah und fern in der Stadtkirche St. Marien an der Schlosszufahrt. Elbkinder vor dem Altar, Michael Gundlach an seiner Orgel unter der Kanzeltreppe, ein hochragendes Kirchengewölbe und ein Tonechnikteam mit einer großen Herausforderung. Es gelang, und das Konzert hatte seinen ganz eigenen Klang, Hlásek aus Litoměřice änderten spontan ihr Programm und bescherten uns zwei wundervolle Chorlieder, die den spätgotischen Bau erfüllten. Die Lokalmatadoren von der Grundschule am Rodelberg brachten mit viel Schwung und modernen Kinderliedern untern anderem ihren „Meereswasserrock“, den sie hoffentlich recht bald einmal auch bei einem Besuch an der Elbmündung singen werden. Die Magdeburger und Dresdner Elbkinder feierten ihr Wiedersehen und ließen die heiligen Hallen mit hier wohl seltener zu hörenden, fröhlichen Mitsingliedern erschallen. Die Chorleiterinnen Britta Meier und Rica Grovermann sind langjährige verlässliche Stützen unseres Vereins. Das Finale des Konzertes wurde von einem kräftigen Donnergrollen und prasselndem Regen vor der Kirchentür begleitet. Wir sangen im Trockenen und sind der Kirchengemeinde Torgau dankbar für die Hilfsbreitschaft.
22. August 2010 – Mühlberg
Ein traumhafter, sonniger Sommertag wurde uns am idyllischen Mühlberger Bootshafen geschenkt. Der Hafenplatz mit seinen Schatten spendenden, 100-jährigen Eichen war die ideale Spielstätte für ein Elbkinderkonzert, diesmal mit Besuch von einer bunten Vogelhochzeitsgesellschaft. Aus der Grundschule Belgern waren die Vögel quer über die Elbe geflattert, um für uns in ihren zauberhaften Kostümen zu singen und zu spielen. Für unsere tschechischen Freunde vom Chor Kvítek aus Poděbrady war dies ein ganz neuer Eindruck vom Elbkinderland. Mit einem bewundernden Lächeln beobachteten sie die Vogelkinder auf der Bühne, während sich zur anderen Seite die lebendige Vogelwelt der weiten Mühlberger Elbwiesen entfaltete. Kvítek verabschiedete sich nach fünf Konzerten mit beeindruckender musikalischer Energie und zwei, gemeinsam mit Rolf gesungenen, deutsch-tschechischen Duetten von der Elbtour 2010. Mit Viel Spaß taten sich, nach einer andächtigen musikalischen Einstimmung, auch die Gastgeber vom Kinder- und Jugendchor Mühlberg mit ihren tschechischen Besuchern auf der Bühne zusammen und sorgen mit „Nase vorn“ für herzhafte Lacher bei Groß und Klein. Der Chor des Werner-Heisenberg-Gymnasiums aus Riesa zeigte, dass unter seinem naturwissenschaftlich geprägten Dach auch musikalische Projekte ihren Spielraum finden. Die diesjährigen „Deichtage“ (in dankbarer Erinnerung an die heil überstandene Jahrhundertflut 2002) erlebten für die Mühlberger und viele Gäste aus nah und fern mit dem Elbkinderkonzert ihren Höhepunkt. Das wurde besonders spürbar, als die Chorleiterin von Kvítek, Vera Fronkova, drei junge Baumsprösslinge als Gruß aus Poděbrady überreichte. Sie sollen dazu beitragen, die schmerzhaften Lücken im alten Baumbestandt zu schließen, die der Tornado von Pfingsten in das Ortsbild gerissen hat. Wir fühlen uns diesem beschaulichen Städtchen mit dem Kloster Marienstern und seinen warmherzigen Gastgebern von der Kirchengemeinde nun noch enger verbunden.
28. August 2010 – Elster
Na, wird das ein Gummistiefel-Konzert auf der romantischen Elbwiese am Bootshaus in Elster? Es sah zunächst danach aus, aber dann erlebten wir ein grandioses Wolkentheater mit frischem Wind und nur einem kleinen Erfrischungsschauer. Gut für die ehemaligen Elsterspatzen vom „Echo-Chor“, noch besser für die Spatzen von heute, die uns bei Sonnenschein mit der „Rolfs Vogelhochzeit“ beglückten – mit einem Überraschungsei, aus dem zwei Küken schlüpften. Auch die Alsterfrösche aus Hamburg hatten Ihre Freude daran. Sie überraschten das Publikum mit ihrem atemberaubenden 6-Minuten-Rolf-Medley, überbrachten zünftige Hamburger Musikgrüße und überzeugten mit viel Power als „Die Kinder des Rock ‘n’ Roll“. Ihr Maskottchen „Fridolin“ war sicherlich der einzige auf dem wohlgefüllten Festplatz, der sich so richtig über die das Meer von Mücken an der Elbe freuen konnte. Die Hamburger knüpften schnell Kontakt mit unserem Gastchor Červánek aus Mělník, der uns mit mehrstimmigem Gesang voller feiner Nuancen und Witz beeindruckte. Ein gesungenes deutsch-tschechisches Miteinander in „elbisch“, also in beiden Sprachen gleichzeitig, machte aus den Gästen bald Freunde, die sich noch am Abend im neuen Elbe-Erlebnispark von Elster vergnügten. Die Augenweide des Tages war, außer den Vogelkindern, der Überraschungsbesuch der „Elbnixe“ von Elster, die unserem Michael Gundlach herzlich, wenn auch nachträglich zum 50. Geburtstag gratulierte. Ein Tänzchen am Abend, beim traditionellen „Schifferball“, rundete für das Elbtour-Team einen traumhaften Tag in einem Ort ab, der mit seinen zahlreichen jungen Familien und viel Optmismus so richtig ins Elbkinderland passt.
29. August 2010 – Coswig
War das ein Bruthitze im Klosterhof von Coswig – vor genau 10 Jahren, bei der ersten „Elbtour gegen den Strom“. An diesem Sonntag waren wir froh über einen bedeckten Himmel mit angenehmen Temperaturen, bei denen sich offenbar auch die Elbmücken sehr wohl fühlten. Coswig ist der offizielle Sitz des Vereins Elbkinderland. Unser Vorsitzender Günter Jacobsen nahm darum das Organisatorische in Partnerschaft mit der Kulturbeauftragen der Stadt und unserem Mitglied Claudia Hermann persönlich in die Hand. Und wir gewannen viele neue Freunde an diesem Familiensonntag: Ein Gemeinschaftschor der Grundschulen in Coswig und ein integrativer Gemeinschaftschor aus Dessau werden von nun an Freundschaften im Elbkinderland suchen und finden. Beide Chöre sangen voller Begeisterung für gut 500 Besucher von diesseits und jenseits der Elbe. Auch in Coswig erfreute sich das Publikum an der „Vogelhochzeit“ der Elbspatzen aus Elster. Eine Freundschaft zwischen den Hamburger Alsterfröschen und Červánek aus Mělník bahnt sich an, von der Bühne ins richtige Leben. Die hervorragende Akustik im Klosterhof brachte die Mehrstimmigkeiten und den kraftvollen Gesang der beiden Gruppen mit ihren kleinen und großen Sängern ganz besonders zur Geltung. Eine „Elbnixe“ haben wir nun auch im Elbtour-Team. Einstimmig wurde (inspiriert vom Elsteraner Schifferball) unsere Kamerafrau Anke von der Jury gekürt. Die Kinder aus Coswig und Dessau werden nach ihrem ersten Auftritt im Elbkinderland mit viel Herzklopfen nach Hause gefahren und ins Bett gegangen sein. Ob im Nachtbus nach Hamburg und Mělník geschlafen wurde, wird ein Geheimnis bleiben. Kein Geheimnis ist, das wir am nächsten Wochenende mit drei Schritten von Lauenburg über Wittenberge nach Magdeburg ins große Finale der Elbtour 2010 hinein gehen. Noch könnt Ihr uns besuchen, wir freuen uns darauf!
3. September 2010 – Lauenburg
Neuland und doch so vertraut. Für unser norddeutsches Elbtour-Team liegt die alte Schifferstadt Lauenburg „vor der Haustür“. Nun ist es endlich auch im Elbkinderland angekommen – dank der Initiative von Peter Paulsen, der sich die musische Vermittlung des Plattdeutschen bei Kindern auf die Fahne geschrieben hat. Er hatte mit seinen „Lütten Plattsnackern“ die Sympathie und die Lacher der vielen Einheimischen und Gäste schnell auf seiner Seite. Als „Elbkinder Lauenburg“ haben sich die Weingarten-Grundschule und die Albinus Gemeinschaftsschule neu zusammen getan. Ein viel versprechender, frischer Auftakt und ein schöner Ausblick auf neue Freundschaften – vielleicht am Elbfufer gegenüber? Vorn dort kamen die „Regenbogenkids“ aus Dannenberg. Sie verabschiedeten mit einem (nicht nur gesungenen) Blumenstrauß ihre langjährige Chorleiterin und unsere treue Elbkinderlandverbündete Friederike Kampferbeck. Für den Anschluss ist zum Glück gesorgt, Dannenbergs Kinder können singend in die Zukunft gehen. Bereits am Vorabend waren unsere Gäste aus Přelouč, die Gruppe Rošták, in Lauenburg eingetroffen. Nach einem Bummel durch die malerisch verwinkelte Fachwerkwelt am steilen Lauenburger Elbhang trafen sie sich mit allen Beteiligten am Lösch- und Ladeplatz, direkt an der Einmündung des Elbe-Lübeck-Kanals. Mit dem Blick von der Bühne entlang der markanten Häuserzeile elbabwärts eröffnete der Lauenburger Männerchor das Konzert mit einem Sängergruß quer durch die Generationen. „Wir hier an der Elbe“ einmal vierstimmig zu hören, das waren neue Töne im Elbkinderland, wir werden das Arrangement gern an interessierte Chöre weiterreichen. Die beeindruckenden Mehrstimmigkeiten von Rošták dürften mangels Kenntnis der tschechischen Sprache für uns hier an der Elbe unnachahmlich bleiben. Umso mehr haben wir es genossen, das Ergebnis jahrelanger tschechischer Choraufbauarbeit im Sonnenuntergang zu genießen. Den Abend genoss das Team im neuen, ideenreichen Bahnhofsrestaurant „Zugspitze“ – ein Geheimtipp, den wir gern weitergeben.
4. September 2010 – Wittenberge
Am Gründungsort des Vereins Elbkinderland e.V., konnten wir eine neue, beeindruckende Spielstätte kennenlernen: Die „Elblandbühne“ in der teilrestaurierten, alten Wittenbergener Öhlmühle. Mit einem Durchblick zur mächtigen, eisernen Elbbrücke spielten wir auf der größten Bühne unserer Tournee. Alle 140 Kinder aus Wittenberge, Glöwen, Tangermünde und Přelouč im Halbkreis aufgebaut, das ergab ein Wir-Gefühl, von dem wir alle durch das ganze Konzert getragen wurden. Die gute Akustik des zur Elbe hin offenen Ölmühlenhofs trug ihren Teil zum Gelingen dieses besonderen Konzertes bei. In Wittenberge haben wir mit der Grundschule 1 neue Elbkinderlandfreunde gefunden, die uns mehr als einen musikalischen Regenbogen schenkten. Die Kinder von anderen Elbseite, aus der Comenius Grundschule aus Tangermünde, überzeugten mit unverblümt frischen, á cappella vorgetragenen Spielliedern und natürlich mit der Tangermünder Stadthymne von den „Wasserplumpern“. Die „Elbkinder Glöwen“ mit Antje Lüß sind seit der Vereinsgründung in Knut Dietes legendärem Restaurant „Kranhaus“ vor sieben Jahren eine feste Größe im Elbkinderland. Die Glöwener begeisterten ihr, bis von Berlin und Hamburg angereistes, Publikum mit Humor („Die Made“ von Heinz Erhard) und Klassik („Eine kleine Elbmusik“). Inzwischen hatten auch die Sängerinnen und Sänger von Rošták offenbar den frischen Wind und das große Wolkentheater an der Elbtalaue lieben gelernt. Ihr Laune auf der Bühne wurde jedenfalls immer ansteckender. Vermutlich waren sie es, die die Sonne gerade rechtzeitig zum Konzertbeginn herauslockten. Nach einem kraftvollen gemeinsamen Abschluss mit „Children Of Europe“ und „Lieder, die wie Brücken sind“ ging es für Rošták und das Elbtour-Team von Brandenburg hinüber nach Sachsen-Anhalt. Die ersten abendlichen Herbstnebel waberten über die die endlos erscheinenden Landstraßen der Altmark. Ein Hauch von Abschiedswehmut lag in der Luft. Unser nächtliches Ziel hieß Magdeburg, auf zum großen Elbtour-Finale.
5. September 2010 – Magdeburg: Finale unterm Regenbogen
Eigentlich gibt es so was sonst nur im Kino, aber unsere Konzertbesucher haben es in Magdeburg live erlebt: Das Finale der Elbtour 2010 unter grandiosen Wolkenbergen mit kleinen Sonnenlöchern, einem erfrischenden Regenguss und dann als Krönung: Ein Regenbogen über der Elbe. Regenbögen, seien sie noch so schön, verfliegen bald im Wind – unsere Erinnerungen, unsere Gemeinsamkeiten werden noch lange nachklingen und unvergesslich bleiben. Dazu beigetragen haben auf der Bühne beim Familien-Biergarten „Mückenwirt“: Die Magdeburger Elbkinder, die Stieglitze aus Buxtehude, die Elbkinder Brunsbüttel und der Chor Rošták aus Přelouč. Die Magdeburger Kinder hatten ein Heimspiel, vor allem mit ihrem Hit „Ist denn die Elbe immer noch dieselbe?“ Mit der Hymne „Dein Herz für Kinder“ führten sie die Erwachsenen in ihre „eigene kleine Kinderwelt“ zurück und weckten Erinnerungen an ihren großen Auftritt mit Rolf in der Carmen Nebel Show. Frischen Wind in die Kinderliederwelt brachten die Buxtehuder Stieglitze mit modernen Grooves und engagierten Texten für das Selbstbewusstsein der Kinder. Die weite Reise vom Nord-Ostsee-Kanal in die Domstadt hat sich für die munteren Brunsbütteler Elbkinder, die auch u.a. ein plattdeutschen Musikgruß im Gepäck hatten, mehrfach gelohnt. Sie durften mit den anderen Gastgruppen auf Schloss Altenhausen übernachten und nach einem Grill-Abend die Schlossgeister erschrecken. Am Morgen erlebten sie die (aus ihrer Brunsbütteler Sicht wohl kleine) Elbe auf einem Schiff der weißen Flotte, das alle Kinder direkt zum Auftrittsgelände brachte. Direkt an der Anlegestelle erfuhr das Elbkinderlandspiel wieder einmal lebhaften Zuspruch und stimmte die zahlreichen Besucher auf das letzte Konzert unserer Reise ein. Noch einmal überwand Rolf im Duett mit Michal von Rošták die Zungenbrecher in dem Lied „Papaja“ und noch einmal konnte alle Zuhörer in den mehrstimmigen Gesängen und verzaubernden Melodien dieses wundervollen Chors schwelgen. Der „Mückenwirt“ machte seinem Namen alle Ehre, was der großartigen Finale-Stimmung keinen Abbruch tat. Mit viel Herzblut sangen alle Kinder nach der Melodie „Ould Lang Syne“ ein Abschiedslied auf die Elbtour, mit zu Herzen gehenden Worten von Britta Meier, der Magdeburger Chorleiterin und zweiten Vorsitzenden des Vereins Elbkinderland. Unsere Organisatorin des tschechischen Tournee-Abschnittes, Daniela Červenclova, war mit ihrer Familie angereist und feierte mit uns das Tour-Finale. Die Tränen der Rührung waren bald getrocknet und nach vielen gemeinsamen Erinnerungsfotos hieß es fröhlich winkend „tschüß“ und „na shledanou“. Dobře dojed – kommt alle gut nach Hause!
Das reisende Elbtour-Team kehrt ebenfalls mit einem Füllhorn von Eindrücken und unvergesslichen Erinnerungen nach Hause zurück. Wir haben viel bewegen können: über 1.000 Kinder und viele Erwachsene sind einander in 17 Orten entlang der Elbe näher gekommen und haben jede Menge Glücksminuten erlebt. Unser Dank gilt allen, die vor Ort auf vielfache Weise rund um die Kinder und unsere rollende Bühne geholfen haben. Nicht weniger danken wir allen Förderern und Sponsoren, in erster Liinie dem Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds, der Haspa, Nosta Logistics und Bionade. Vor allem aber sind wir den Kindern, Chorleiterinnen und Chorleitern dankbar für das Vertrauen in uns und für die ansteckende Fröhlichkeit. Ihr seid die Zukunft des Elbkinderlandes. Erkennt den frischen Wind und die neuen Chancen, die sich aus der Elbtour 2010 für Euch ergeben haben, vertieft die Elbfreundschaften, besucht Euch (auch mal einfach nur so) und nutzt die Kraft der lebendigen Elbe, die uns grenzenlos verbindet. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen im Elbkinderland!
Euer Elbtour Team
Dieses kleine Tagebuch war nur möglich, weil uns nach jedem Konzert Fotos aktuell und kostenlos zur Verfügung gestellt wurden, danke! Für die redaktionelle Betreuung und grafische Gestaltung danken wir unserem langjährigen Elbkinderland-Freund und Gründungsmitglied Stephan von Löwis of Menar.